Berufsbildung in Deutschland

Die Berufsbildung in Deutschland basiert auf der Zusammenarbeit zwischen Staat, Privatsektor und Sozialpartnern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist für allgemeine berufsbildungspolitische Fragen verantwortlich und erfüllt in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Ministerien Koordinierungs- und Steuerungsaufgaben im Bereich aller Ausbildungsberufe. Das Ministerium arbeitet zudem eng mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zusammen, welches Forschungsprojekte durchführt und die Bundesregierung sowie die Berufsbildungsanbieter berät. Die Länder sind für die schulische bzw. die schulischen Teile der Berufsbildung verantwortlich und berufen Berufsbildungsausschüsse mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern ein. Die für Bildung zuständigen Landesministerien arbeiten in der Ständigen Konferenz der Kultusminister zusammen, um eine gewisse Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit der beruflichen Bildung zu gewährleisten.

Das duale System

Hauptsäule der Berufsbildung ist das duale System (Lehre, ISCED 3B). Jede Person hat nach Abschluss der Vollzeitpflichtschule Zugang zu einer Lehrlingsausbildung (Dauer: meist 3 Jahre), die an zwei Lernorten stattfindet – Betrieb und Berufsschule. Der erfolgreiche Abschluss befähigt zur Berufsausübung als qualifizierte Fachkraft. Eine Weiterqualifizierung ist durch verschiedene schulische Berufsbildungsgänge sowie durch den Erwerb des Meistertitels oder vergleichbarer Qualifikationen möglich. Duale Berufsbildungsgänge werden außerdem auf Hochschulebene angeboten.

Das duale System erklärt von der Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) des Bundesinstituts für Berufsbildung:

Präsentation:

Erklärfilm:

Schulische Bildungsgänge

Neben dem dualen System gibt es ein breites Spektrum an schulischen Bildungsgängen (ISCED-Niveaus 3-4), die sich hinsichtlich Zugangsvoraussetzungen, Schwerpunkten, Ausbildungsarten und erreichbaren Qualifikationsniveaus unterscheiden:

  • Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen, die auf Tätigkeiten in zahlreichen Berufsfeldern vorbereiten (Berufsfachschulen, Dauer: 1-3 Jahre, je nach Berufsfeld und Fachrichtung sowie Qualifikationstyp bzw. -niveau). Falls hier keine beruflichen Vollqualifikationen vermittelt werden, kann der Besuch einer solchen Einrichtung als erstes Ausbildungsjahr im dualen System angerechnet werden, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Zugangsvoraussetzung ist das Abschlusszeugnis der Hauptschule oder ein Zeugnis, das nach Abschluss des 10. Schuljahres ausgestellt wird (mittlerer Schulabschluss, Realschule)
  • Allgemeinbildende und berufsorientierte Bildungsgänge (ISCED 3A), die in der Regel zur allgemeinen Hochschulreife führen (Berufliches Gymnasium/Fachgymnasium; Dauer: 3-4 Jahre, in Abhängigkeit, ob die Lernenden gleichzeitig eine berufliche Qualifikation erwerben). Zugangsvoraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss.
  • Fachspezifische Bildungsgänge, die auf mittleren Schulabschlüssen oder auf der beruflichen Erstausbildung aufbauen und berufliche Kenntnisse vertiefen (Dauer: 1-3 Jahre) führen zur Fachhochschulreife oder vermitteln die Qualifikationen für den Zugang zu spezifischen Studienfächern. Unter bestimmten Voraussetzungen können Lernende auch die allgemeine Hochschulreife erreichen.

Weitere Informationen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) http://www.bibb.de
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) http://www.bmbf.de
ReferNet Germany http://www.refernet.de
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) http://www.kmk.org