Schau die Detailbeschreibung des gewählten Projekts an

Neben ganz typischen Aufgaben wie deutsche Übersetzungen zu überprüfen oder an der Rezeption zu arbeiten, hat es mir in Morawa deswegen so gut gefallen, weil es ein sehr abwechslungsreiches und lehrreiches Praktikum in einem kleinen und engagierten Team war. Immer war etwas zu tun und ich fühlte mich in dem Team stets geschätzt und willkommen.

Praktikum in der Begegnungsstätte Pałac Morawa

Meine Erwartungen an das Praktikum in der Begegnungsstätte Pałac Morawa in Polen waren, dass ich viel mithelfen und in unterschiedliche Felder der Stiftung einblicken könnte. Außerdem habe ich gehofft, dass ich mehr über die polnische Kultur und vor allem auch ein wenig die polnische Sprache lerne.

Direkt in Morawa fand eine Jugendbegegnung mit einer deutschen und einer polnischen Gruppe statt. Dabei konnte ich sehr viel mithelfen, was wirklich viel Spaß gemacht hat und mit einer der Höhepunkte meines Praktikums war.

Meine Aufgaben:

  • Sprachanimationsspiele für die Gruppe zu gestalten und auszuführen,
  • ich konnte verschiedene Projekte der Gruppe begleiten und auf die Kinder aufpassen,
  • ich hatte die Möglichkeit, mit der Gruppe zum Schloss Fürstenstein zu fahren und die Stadt Świdnica mit der Friedenskirche anzusehen.
  • Auch das hat mir beides sehr gut gefallen, ich habe erlernt, wie man mit einer Jugendgruppe umgeht, aber auch wie (Begegnugs-) Projekte geplant werden: Budget- und Ablaufpläne sowie z.B. Notfallregelungen oder Kommunikationsweisen mit Partnerorganisationen,
  • ich konnte selbst bestimmte Punkte mitplanen und habe unter anderem am Ende des Austauschs eine „Party“ für die Jugendlichen mitorganisiert und realisiert.

Was mir besonders gut an meinem Praktikum in Morawa gefallen hat, ist, dass ich immer neue interessante Menschen, aus allen Altersgruppen kennenlernen konnte. Egal ob die Mitarbeiter, die („Hotel“-) Gäste oder die verschiedenen Jugend- oder Künstlergruppen, ich habe in diesen zwei Monaten sehr viele Menschen kennengelernt, die alle verschiedene Geschichten, Alter oder Herkünfte hatten und es war sehr interessant und schön, mich mit den verschiedenen Menschen zu unterhalten. Ich fühlte, wie ich den friedlichen Austausch in Mitteleuropa unterstützen konnte.

Meine Erwartungen haben sich alle erfüllt und ich kann sagen, dass ich in diesen zwei Monaten einiges gelernt habe und sehr viele Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Bereichen sammeln konnte. Ich wurde angelernt und konnte dann in vielfältigen „beruflichen“ Bereichen (z.B. Verwaltung eines Betriebs, Wesen einer Stiftung, Küche) selbstständig mitarbeiten. Mich hat es vor allem gefreut, dass ich mehr von der polnischen Kultur und Sprache lernen konnte, da ich selbst auch schon Polnisch in der Schule hatte und sich so auch einiges über die Kultur und Sprache bestätigt hat.

Vorgehen / im Projekt verwendete Methoden

  • Eine sehr schöne und interessante Aufgabe von mir war es auch, Melitta Sallai (94 Jahre) in verschiedensten Aufgaben zu unterstützen. Ich habe ihre deutschen Briefe vorgelesen (da sie selbst nichts mehr sieht) oder habe für sie Briefe auf dem Computer geschrieben. Außerdem half ich ihr, in der Weihnachtszeit viele Geschenke für die Mitarbeiter*innen des Schlosses zu verpacken. Sie erzählte mir nebenbei immer sehr viele interessante Geschichten aus ihrem abenteuerlichen Leben und so habe ich auch einiges über die Geschichte von Polen und Deutschland gelernt, insbesondere aus der Zeit bis zu Ihrer Flucht aus Schlesien 1945. Es war deswegen so besonders, da sie eine echte Zeitzeugin ist, die diese Geschichte selbst miterlebt hat und mir deswegen noch einmal ganz andere Perspektiven auf die Geschichte gegeben hat, als ich es in der Schule gelernt habe. Ihre lebendige Familiengeschichte ist ein großartiges historisches Vermächtnis, das seit vielen Jahren dem Ziel einer tiefen deutsch-polnischen Freundschaft gewidmet ist. Fr. Sallai ist bewundernswert weltoffen und der Zukunft zugewandt. Bei einigen Ihrer Begegnungen mit Besuchergruppen spürte ich, wie stark ihre Mission der Völkerfreundschaft ausstrahlte.

Hinweise für andere Organisatoren

Da es eine polnisch-deutsche Begegnungsstätte ist, in welcher Jugendbegegnungen angeboten werden, hatte ich viel Kontakt zu Jugendlichen. Ich war zum Beispiel an zwei Schulen in Strzegom in drei Mittelstufenklassen zu Besuch, wo ich half, die Projekte des DPJW vorzustellen. Ziel der Schulbesuche war es, die Chancen eines deutsch-polnischen Jugendaustausches darzustellen. Danach hatte ich auch noch die Möglichkeit, mich informell mit den polnischen Schüler*innen auf Deutsch zu unterhalten, was auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich war überrascht, wie gut die Schülerinnen und Schüler Deutsch sprachen und wie aufmerksam und interessiert einige Jugendliche daran waren Deutsch zu sprechen.

Meinungen der Projektteilnehmer/-innen (Zitate)

  • Ebenso war einmal eine Jugendgruppe nur für einen Tag in Morawa, mit welcher wir Plätzchen für einen wohltätigen Zweck gebacken haben. Dabei konnte ich mit den Kindern einen ganzen Tag deutsche Vanillekipferl backen und polnische Lebkuchen (pierniki). Das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Generell konnte ich in der Weihnachtszeit viel in der Küche mithelfen und vor allem viele Plätzchen und Lebkuchen backen. Diese waren zum Beispiel für ein Adventskonzert im Pałac gedacht, bei welchem ich auch zuhören konnte. Am Ende hat es mich dann sehr gefreut, dass die Plätzchen allen geschmeckt haben und war auch stolz, was wir alles gebacken haben.
  • Erwähnenswert ist auch, dass ich ein schönes, eigenes Zimmer bewohnen konnte und tägliche, sehr gute Vollverpflegung erhalten habe. Ich kann mich wirklich für meinen Praktikumsplatz bedanken. Es war eine wunderbare Zeit mit vielen Möglichkeiten und Erfahrungen, die mir geboten wurden und ich würde es an alle weiterempfehlen, die mit dem Gedanken spielen, ein Praktikum in Polen zu absolvieren.
  • Alles in allem waren es zwei sehr schöne und interessante Monate. Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben und betreut gefühlt und hatte bei Fragen immer tolle Ansprechpartner*innen, an die ich mich wenden konnte und die mir zur Seite standen.